Wangerooge als dritte Kommune mit im Boot

Vertragsunterzeichnung: (von links) Holger Kohls, Bernd Fiegenheim, Gitta Heitmann, Harald Hinrichs und Manfred Meinen BILD: Melanie Hanz

 

Wangerooge – Als dritter Gesellschafter ist seit Mittwoch die Gemeinde Wangerooge mit im Boot der „Friesenenergie“: Bürgermeister Holger Kohls unterzeichnete im Rathaus Hohenkirchen den Gesellschaftervertrag. Wangerooge beteiligt sich mit 5 Prozent an dem Wangerländer Energieversorger, die Inselgemeinde Spiekeroog hält 10 Prozent.

 

Wangerlands Bürgermeister Harald Hinrichs nannte die Vertragsunterzeichnung ein „historisches Ereignis“ für die Friesenenergie: Am ersten Geburtstag der am 2. Juli 2010 gegründeten GmbH war Spiekeroog als neuer Partner beigetreten, ein halbes Jahr später folgte nun Wangerooge. „Die Entscheidung, sich als Gemeinde mit Energie zu befassen, war absolut richtig, auch wenn Energiedienstleistungen nicht zum Kerngeschäft einer Kommune gehören“, sagte Hinrichs. Zwar gelte es, einige Herausforderungen zu meistern, doch der Energieversorger sei mit rechnerisch 2,5 Mitarbeitern sehr schlank und dabei wettbewerbsfähig aufgestellt.

 

Die Partnerschaft mit den beiden Inselgemeinden sei ein Beweis für gelebte interkommunale Zusammenarbeit, so Hinrichs. „Und sie ist sogar kreisübergreifend und nicht von oben diktiert“, ergänzt Spiekeroogs Bürgermeister Bernd Fiegenheim. Holger Kohls berichtete, dass der Antrag der Insel-Grünen auf Beteiligung an Friesenenergie zunächst im Rat für Skepsis gesorgt hatte. „Wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass man den Energiewandel nicht dem Bund überlassen darf“, sagte Kohls. Gerne hätte sich Wangerooge mit ein paar Prozenten mehr an dem Energieversorger beteiligt, „aber wir mussten gucken, was wir uns leisten können“, so Kohls.

 

Für die Beteiligung hat Wangerooge 25 310 Euro bezahlt, das entspricht fünf Prozent des aktuellen Werts des Unternehmens. Dafür erhält Wangerooge einen Nennbetrag von 1250 Euro Beteiligung, nämlich fünf Prozent vom Gründungskapital der Friesenenergie in Höhe von 25 000 Euro. In der Gesellschafterversammlung haben Wangerooge und Spiekeroog je einen Sitz, sieben Sitze entfallen aufs Wangerland. Mit dem Betritt Wangerooges soll die vorerst letzte Insel Gesellschafter geworden sein. „Wir konzentrieren uns jetzt auf Kommunen am Festland“, sagte Friesenenergie-Geschäftsführerin Gitta Heitmann im Vorfeld der Vertragsunterzeichnung. Es gebe bereits einige Interessenten. Der Wangerländer Energieversorger hat zurzeit 2704 Gas- und Stromkunden, die Nachfrage sei weiterhin sehr gut.